NORDISH BY NATURE - HERINGSSTIPP VEGAN
Typisch deutsche Hausmannskost zu veganisieren ist nicht immer ganz einfach. In diesem Fall aber schon. Heringsstipp mit Auberginen-Hering ist eines meiner hunderttausend Lieblingsgerichte.
Die Entdeckung
Heringsstipp ohne Fisch zuzubereiten, klingt erstmal seltsam, oder? Als ich vor einigen Jahren auf dem Blog Blueberry vegan von Rina zum ersten mal das Rezept für veganen Heringsstipp entdeckt habe, war das einer der (inzwischen zahlreichen) Momente, in denen ich dachte: "Cool! Das geht also auch vegan!" Rinas Rezept habe ich ein bisschen für mich umgebaut, damit der Heringsstipp so schmeckt, wie ich ihn von früher kenne. Ihr solltet euch aber trotzdem auch mal ihre Version anschauen und ihre vielen anderen tollen Rezepte auf dem Blog.
Wie kommt's an?
Ich habe dieses Rezept vor einigen Jahren mal mit meinen Omas gekocht, als sie beide gemeinsam bei mir an der Nordsee Urlaub gemacht haben. Beim Kochen machten sie noch Witze über Heringsstipp ohne Fisch. Mit Algen hatten sie noch nie vorher gekocht und Auberginen standen auch eher selten auf ihrem Einkaufszettel. Aber dann aßen wir im Garten unseren veganen Heringsstipp und meine Omas waren völlig BEGEISTERT vom Ergebnis! Sie sagten: "Wenn wir es nicht selbst gesehen hätten, würden wir nicht glauben, dass da kein Hering drin ist."
Heringsstipp ohne Hering?
Wenn man in der veganen Küche den salzigen Geschmack von Fisch oder Meeresfrüchten imitieren möchte, klappt das meist sehr gut mit Algen. Es gibt unterschiedliche Algensorten, die man zum Würzen verwenden kann. In unseren Supermärkten bekommt man in der Asia-Abteilung die quadratisch zugeschnittenen Nori-Blätter, die meist aus einer Rotalgenart bestehen. Sie sind zu zehnt abgepackt und ich komme mit einer solchen Packung ca. 1 Jahr aus. Preislich liegt eine Packung Noriblätter zwischen 5,- Euro (im Supermarkt) und 16,- Euro (im Biomarkt).
1 Blatt Nori (Algen) sorgt für den Fischgeschmack
Auberinen-Hering
Damit Herinsstipp so schmeckt, wie ich das Gericht aus meiner Kindheit kenne, reicht es nicht, dass die Stippe, also die Sauce nach Fisch schmeckt. Das Wichtigste ist ja der Matjes oder Salzhering in der Stippe. Um dessen Aussehen und die Konsistenz und Haptik nachzuahmen, eignet sich eine Aubergine ganz hervorragend!
Auberginen sind vom Geschmack her eher neutral, würde ich sagen. Ich mochte sie früher gar nicht so gerne. Wenn man geschälte Auberginenstücke jedoch in etwas Essigwasser kocht und dann in der Stippe schön durchziehen lässt, verwandeln sie sich wie durch Zauberhand in das Gericht, das die meisten Nicht-Veganer aus dem Kühlregal im Supermarkt kennen und in Kunststoffschälchen kaufen.
Aubergine + Nori = gesunde und tierleidfreie Alternative zu klassischem Heringsstipp
Leg' schon mal ein Messer bereit!
Jetzt starten wir. Die Zubereitung ist wirklich simpel und benötigt nicht allzu viel Zeit. Nur für das Aroma der Stippe solltest du etwas Zeit einplanen. Je länger du wartest, desto besser ist das Ergebnis. Ich empfehle, den veganen Heringsstipp abends zuzubereiten und dann über Nacht im Kühlschrank durchziehen zu lassen.
Deine Meinung ist gefragt!
Lass mich doch wissen, wie dir das Heringsstipp Rezept gefällt und ob es in deinen Augen eine sinnvolle Alternative zu mit Mikroplastik und Schadstoffen belasteten Heringen ist, die häufig mit Beifang gefischt und letztendlich nur für unseren Genuss getötet werden. Was denkst du? Schreib mir oder hinterlasse einen Kommentar unter dem Rezept.
PRAXISTIPP GLEICH ZU BEGINN: Da in diesem Rezept lediglich der fischige Algen-Geschmack des Noriblattes benötigt wird, wir jedoch keine grünen Algenfetzen in der Stippe haben möchten, tust du Folgendes: Das Noriblatt zusammenfalten und in einen Nylonstrumpf oder einen Nussmilch-Beutel stopfen. Es geht auch ein Baumwollstrumpf. So kann der Geschmack beim Kochen in die Auberginenstücke übergehen, aber das Noriblatt selbst bleibt gut verpackt. Den Nylonstrumpf nun leicht zuknoten und beiseite legen. Essig, Salz und Wasser in einen Topf geben. Die Aubergine schälen und in Stücke schneiden. Die Größe bestimmst du. Ich habe früher die Heringsfilets immer in recht kleine Streifen geschnitten. Daher mache ich das nun mit der Aubergine genauso. Auberginenstücke und Nylonstrumpf mit Noriblatt in das Essigwasser legen, einmal aufkochen und dann für 6-8 Minuten (je nach Größe und Dicke der Stücke) leicht köcheln lassen. Zwischendurch mit einem Löffeln die Stücke in die Flüssigkeit drücken, die oben aufliegen. Ist die Kochzeit vorüber, lässt du die Auberginenstücke im Sud lauwarm abkühlen. Während sich die Aubergine in Fisch verwandelt, wird die Stippe zubereitet. Nun die lauwarmen Auberginenstücke mit in die Stippe geben und alles gut umrühren. Vor dem Servieren nochmal mit Salz abschmecken und mit Pellkartoffeln und Schnittlauch oder Dill anrichten.
Dafür gibst du den veganen Quark (oder abgetropften Joghurt) zusammen mit den übrigen Zutaten für die Stippe in eine Schüssel.
Wenn du jetzt probierst, schmeckt das wahrscheinlich noch nicht so richtig nach Heringsstipp.
Das liegt daran, dass der Geschmack noch nicht in der Stippe angekommen ist.
Stell die Schüssel abgedeckt für mindestens 2 Stunen (besser 4-6 Stunden oder gleich über Nacht) in den Kühlschrank.
Klassischweise ist hier Dill das Gewürz der Wahl, aber da ich den nicht so gerne mag, wähle ich meist Schnittlauch oder etwas frischen Bärlauch.
Praxistipp: Reste verwerten
Wenn du eh einmal den Topf mit Kochwasser für die Pellkartoffeln aufsetzt, mach' doch gleich ein paar mehr. Die übrig gebliebenen Pellkartoffeln kannst du nämlich super in den nächsten Tagen weiter verarbeiten. Beispielsweise zu Kartoffelsalat, Kartoffelpüree oder Bratkartoffeln.
Zutaten
Zubereitung
PRAXISTIPP GLEICH ZU BEGINN:
Da in diesem Rezept lediglich der fischige Algen-Geschmack des Noriblattes benötigt wird, wir jedoch keine grünen Algenfetzen in der Stippe haben möchten, tust du Folgendes:
Das Noriblatt zusammenfalten und in einen Nylonstrumpf oder einen Nussmilch-Beutel stopfen. Es geht auch ein Baumwollstrumpf. So kann der Geschmack beim Kochen in die Auberginenstücke übergehen, aber das Noriblatt selbst bleibt gut verpackt.
Den Nylonstrumpf nun leicht zuknoten und beiseite legen.
Essig, Salz und Wasser in einen Topf geben.
Die Aubergine schälen und in Stücke schneiden. Die Größe bestimmst du. Ich habe früher die Heringsfilets immer in recht kleine Streifen geschnitten. Daher mache ich das nun mit der Aubergine genauso.
Auberginenstücke und Nylonstrumpf mit Noriblatt in das Essigwasser legen, einmal aufkochen und dann für 6-8 Minuten (je nach Größe und Dicke der Stücke) leicht köcheln lassen. Zwischendurch mit einem Löffeln die Stücke in die Flüssigkeit drücken, die oben aufliegen. Ist die Kochzeit vorüber, lässt du die Auberginenstücke im Sud lauwarm abkühlen.
Während sich die Aubergine in Fisch verwandelt, wird die Stippe zubereitet.
Dafür gibst du den veganen Quark (oder abgetropften Joghurt) zusammen mit den übrigen Zutaten für die Stippe in eine Schüssel.
Nun die lauwarmen Auberginenstücke mit in die Stippe geben und alles gut umrühren.
Wenn du jetzt probierst, schmeckt das wahrscheinlich noch nicht so richtig nach Heringsstipp.
Das liegt daran, dass der Geschmack noch nicht in der Stippe angekommen ist.
Stell die Schüssel abgedeckt für mindestens 2 Stunen (besser 4-6 Stunden oder gleich über Nacht) in den Kühlschrank.
Vor dem Servieren nochmal mit Salz abschmecken und mit Pellkartoffeln und Schnittlauch oder Dill anrichten.
Klassischweise ist hier Dill das Gewürz der Wahl, aber da ich den nicht so gerne mag, wähle ich meist Schnittlauch oder etwas frischen Bärlauch.
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