Löwenzahnhonig ist ja eigentlich kein richtiger Honig, aber er hat dessen Konsistenz, die goldgelbe Farbe und er schmeckt auch wie der von Bienen produzierte Honig.
Zunächst sammelst du etwa eine Salatschüssel voll Löwenzahnblüten. Du kannst sie oberhalb des bitter schmeckenden Stängels abzupfen oder die kompletten Pflanzen pflücken. Die Stiele und Blätter kannst du dann später im Salat verwenden oder dünsten. (s. oben: "WAS STECKT IM LÖWENZAHN?")
Für den Löwenzahnhonig verwendest du ausschließlich die Blütenköpfe!
Gib die gesammelten Blüten in eine große Schüssel mit kaltem Wasser.
Während du die Blüten im Wasser kurz hin und her bewegst, werden wahrscheinlich ein paar Insekten, die du beim Sammeln noch nicht sehen konntest, herausklettern. Sie werden versuchen an die Wasseroberfläche zu gelangen. Rette sie! Das geht mit einem Löffel ganz gut.
Wenn die Löwenzahnblüten insekten- und spinnenfrei sind, gibst du sie zusammen mit der aufgeschnittenen Zitrone in einen Topf und kochst sie mit 1 Liter Wasser kurz auf.
Den heißen Sud lässt du anschließend für mindestens 1 Stunde (noch besser über Nacht) durchziehen, damit so viele Inhaltsstoffe wie möglich aus den Löwenzahnblüten ins Wasser gelangen können.
Der Löwenzahnsud wird nun durch einen Nussmilchbeutel* (s. Ende des Artikels) oder durch ein Baumwolltuch gefiltert und in einem Messbecher oder direkt in einem Topf aufgefangen.
Gib den Zucker in den Sud und (wenn du magst) die geraspelten Tonkabohnen, Vanille oder Zimt. Wenn du kein zusätzliches Aroma in deinem Löwenzahnhonig möchtest, lass diese Zutat(en) einfach weg.
Praxistipp:
Du lässt den Sud mit dem Zucker nun gute 65-75 Minuten vor sich hin köcheln. Rühr' ab und zu (eher gegen Ende der Kochzeit) mal mit einem Schneebesen um.
Da das Kochen des Löwenzahnhonigs natürlich ziemlich viel Energie verbraucht, versuche ich immer, diesen Energieverbrauch ein bisschen zu relativieren. Zum Beispiel indem ich zu Beginn der Kochzeit die Hitze nutze, um in einem Dunstaufsatz Gemüse zu dünsten! Du kannst also während des Honigkochens auch gleich die Beilagen für dein Mittagessen zubereiten.
Praxistipp 2:
Wenn du den Löwenzahnsud nur 45-50 Minuten kochst, ist die Konsistenz sirupartig und noch nicht so zähflüssig wie Honig.
Ich fülle ihn daher immer in mehreren Portionen mit unterschiedlichen Konsistenzen ab.
Die erste Flasche ist dann ein leckerer Sirup und die zweite und dritte Flasche werden etwas länger gekocht, um Honig zu erhalten.
ACHTUNG! Wenn das Löwenzahn-Zucker-Gemisch vollständig abgekühlt ist, ist es nochmal deutlich zähflüssiger als während des Kochens. Behalte das im Hinterkopf und warte nicht so lange, bis du bereits im Kochtopf eine zähflüssige Masse vorfindest. Denn wenn die später abgekühlt ist, hast du unter Umständen Bonbons :-)
Aber auch die sind natürlich super lecker!
30 portionen